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Trockenheit im Forst 2022: Ein Rekordjahr der Waldbrände und was man gegen die Trockenheit tun kann

Die Hitze, der geringe Niederschlag und die damit verbundene Trockenheit im Frühling und Sommer haben dem Forst 2022 enorm zugesetzt. Dieses Jahr geht leider als ein Rekordjahr der Waldbrände in Europa in die Statistiken ein. Der Forst ist ein wahrer Klimaschützer. Durch die Photosynthese der Bäume bindet ein Hektar Wald im Schnitt pro Jahr 8 Tonnen CO2. Umso wichtiger ist es, unseren Forstbestand an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen und ihn zu schützen.

Ihr wollt wissen, welche Folgen das für unsere Wälder hat? Euch interessiert zudem, welche Maßnahmen helfen, damit die europäischen Wälder auch künftig für Genrationen bestehen bleiben? Dann erfahrt ihr hier mehr denn wir erläutern euch im Folgenden die Top 5 Maßnahmen bei Trockenheit im Forst:

Trockenheit im Forst

#1 Maßnahme bei Trockenheit im Forst: Walbrandgefahr eindämmen

Durch die extreme Hitze und Trockenheit im Sommer war die Waldbrandgefahr in diesem Jahr extrem hoch. 2022 gilt deshalb schon jetzt als Rekordjahr bei Waldbränden. Bis Mitte August sind 660.000 Hektar Wald europaweit verbrannt – so viel Fläche wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders Nadelwälder mit dichtem Grasbewuchs haben ein hohes Waldbrandrisiko. Gräser fangen am schnellsten Feuer, danach breiten sich die Flammen über trockene Nadeln und kleine Zweige aus.
Eindämmen lässt sich die Gefahr, dass riesige Flächen Wald abbrennen, unter anderem durch folgende Maßnahmen:

Waldbrandriegel anlegen: Waldbrandriegel sind Flächen zwischen 100 und 300 Meter, auf denen brandhemmende Sträucher und Bäume wachsen. Kommt es zum Waldbrand, sollen die Riegel ankommende Vollfeuer in Bodenfeuer umwandeln. Letztere kann man leichter löschen.

Schutzstreifen anlegen: Sogenannte Schutzstreifen sind 20-30 Meter breit und von Gestrüpp befreit. Das verhindert, dass sich das Feuer in die Baumkronen ausbreitet, wo es nur sehr schwer gelöscht werden kann.

Anlegen künstlicher Löschwasser-Entnahmestellen:Sie vereinfachen das Löschen im Wald. Löschwasser-Entnahmestellen können sein: Staueinrichtungen, Anschlüsse an die Fernwasserleitung oder Behälter, die in den Boden eingelassen werden.

Bei sich selbst anfangen:Damit ein Waldbrand nicht durch Unachtsamkeit von Wald-Besucher:innen passiert, sollte man auf keinen Fall ein Feuer im Forst machen oder Zigaretten ausdrücken bzw. entsorgen!

#2 Maßnahme bei Trockenheit im Forst: Borkenkäfer bekämpfen

Anhaltende Hitze begünstigt die Vermehrung des Fichtenborkenkäfers. Nur im Hitzejahr 2018 konnten sich die Käfer schneller in den Wäldern verbreiten. Was man dagegen tun kann: Wöchentlich gefährdete Baumbestände kontrollieren und den Befall umgehend eindämmen. Frisch befallene Bäume sollten gefällt und direkt abtransportiert werden. Bäume, die vom Käfer bereits wieder verlassen wurden, können stehen bleiben. Eine Entrindung befallener Fichten macht nur dann Sinn, wenn sich die Käferbrut noch im weißen Larvenstadium befindet.

Borkenkäferbefall

So erkennt man den Borkenkäferbefall:
Das Bohrmehl der Käfer ist gut sichtbar. Der Baum versucht durch vermehrte Harzbildung die Käfer abzuwehren. Dadurch bleibt das Bohrmehl am Einbohrloch haften – und man kann es leicht erkennen. Auch viele Harztropfen, besonders unterhalb der Baumkrone, deuten auf einen Käferbefall hin.

#3 Maßnahme bei Trockenheit im Forst: Totholz liegen lassen

Naturschützer warnen davor, zu viele Bäume – etwa aufgrund von Trockenheit zu fällen. Entfernt werden sollte tatsächlich nur, was nötig ist. Großflächige Abholzung durch die Holzindustrie sollte im besten Fall verboten werden. Denn: Weniger Bäume bedeuten mehr Trockenheit und Aufheizung des bestehenden Waldes. Totholz bleibt idealerweise im Forst und wird nicht abtransportiert. Der Grund: Es speichert Wasser und wirkt so der Dürre im Wald entgegen. Baumstümpfe und umgefallene Bäume spenden zudem Schatten. Außerdem werden durch ihre Zersetzung neue Nährstoffe gebildet.

#4 Maßnahme bei Trockenheit im Forst: auf Mischwälder setzen

Vor allem Fichtenmonokulturen wurden in der Vergangenheit für die Holzgewinnung künstlich angelegt. Monokulturen sind allerdings besonders anfällig für Trockenheit. Wie der Wald der Zukunft aussehen sollte? Am besten handelt es sich um einen Mischwald, das heißt: Verschiedenste Baumarten wachsen nebeneinander. Denn manche Baumarten kommen mit Trockenheit viel besser zurecht als andere.

Mischwald

Der Wasserbedarf der unterschiedlichen Arten ist dadurch ausgeglichener als bei Monokulturen. Die Buche beispielsweise kann ihren Wasserverbrauch, sollte es nötig sein, auf ein Zehntel reduzieren und sich so selbst vor dem Austrocknen schützen. Fichten benötigen im Gegensatz extrem viel Niederschlag. Nur dann überstehen sie anhaltende Hitze.

#5 Maßnahme bei Trockenheit im Forst: Hitzeresistente Bäume pflanzen

Wie eben erwähnt, besteht der Forst in Zukunft bestenfalls aus unterschiedlichen Bausorten. Experten erarbeiten fortlaufend neue Maßnahmenpläne, um die Wälder zu schützen. Eine Überlegung ist auch, künftig hitzeresistente Baumarten – etwa aus dem Mittelmeerraum – zu pflanzen. Die Douglasie aus Nordamerika fühlt sich bei Trockenheit ebenfalls wohl. Mit Hitze umgehen können ebenso (wie bereits erwähnt) die Buche, die Esche oder der Bergahorn.

Aber: Beim Pflanzen neuer Baumarten muss man den Forst im Ganzen betrachten: als lebendes Ökosystem, das mit all seinen Kleinlebewesen und Mikroorganismen sensibel auf Veränderung reagiert.

Wir hoffen, wir konnten euch mit unseren KOX Forst Tipps & Tricks weiterhelfen. Wir freuen uns, wenn ihr diesen Artikel mit anderen via Facebook und WhatsApp teilt. Hierfür einfach auf den Button „Beitrag weiterempfehlen“ klicken.

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