Forstmaschinenführer wird man wahrlich nicht von heute auf morgen. Die Besten unter den potentiellen Kandidatinnen und Kandidaten werden bereits im Vorfeld herausgefiltert und in verschiedenen Trainings und Tests auf die Probe gestellt. Erst nachdem man diese erfolgreich bestanden hat, hat man die Möglichkeit Forstmaschinenführer/in zu werden.
"Durch einen Probetag rund um den Aufgabenbereich eines Forstwirtes hat sich für mich bestätigt, dass der Beruf das Richtige für mich ist."
Wie kann man sich Ihren typischen Berufsalltag vorstellen?
Mein Arbeitstag beginnt gewöhnlich um halb acht und endet nachmittags um halb fünf. Im Winter sind wir hauptsächlich mit der Holzernte beschäftigt. Die Aufgaben hier sind das Fällen, das Vermessen der Stämme und das Entasten. In meinem Team wechseln wir uns mit den Aufgaben ab. Früher lief das noch im Akkord ab, mittlerweile aber nicht mehr - nur bei privaten Waldbesitzern. Im Sommer geht es mit den Freischneidern ans "Reinigen" der Flächen, die wir neu mit Forstpflanzen angesetzt haben, so dass sie nicht zuwachsen und kein Licht mehr bekommen. Auch die Jungbestandspflege (2 - 15 m Oberhöhe) gehört zu unserem Aufgabenbereich. Hier müssen wir darauf achten, dass wir die Maßnahmen auf die jeweilige Baumart abstimmen.
Wo von Waldarbeitern vor 100 Jahren hauptsächlich körperliche Belastbarkeit gefordert wurde, wird heutzutage vermehrt Resistenz gegen psychische Belastungen zu einem Faktor immenser Wichtigkeit. Natürlich spielt die körperliche Leistungsfähigkeit auch in dieser Zeit eine große Rolle, wird aber durch den technologischen Fortschritt mehr und mehr überholt von Stressfaktoren wie "just in time", Preisdruck und hochkomplexen Arbeitsmethoden. Diese Liste ließe sich nach Belieben fortführen.
Was sehen Sie als die größten Herausforderungen als Frau in Ihrem Beruf?
Ich kann nicht sagen, dass sich die Herausforderungen für mich als Frau von denen meiner männlichen Arbeitskollegen unterscheiden. Wir sind ein Team, in dem alle gleich behandelt werden und jeder anpacken muss. Aber natürlich gehen mir meine Kollegen zur Hand, wenn es darum geht etwas Schweres zu heben. Mit Seidenhandschuhen wird man als Frau aber definitiv nicht angefasst.